David gegen Goliath in der Arktis.

INDIGENE VÖLKER LEIDEN UNTER ROHSTOFFABBAU

Warme Wohnungen, Büros und Schulen sind für uns selbstverständlich, wenn es draußen nasskalt und unangenehm ist. Doch für diese wohlige Wärme zahlen indigene Völker im russischen Norden einen hohen Preis. Das Leben der Nenzen, die mit ihren Rentierherden seit Generationen auf der Jamal-Halbinsel in der Arktis leben, ändert sich dramatisch. Sie leiden immer stärker unter dem Run auf Erdöl, Erdgas und Mineralien. Pipelines durchziehen ihre Weidegründe und zerstören den Lebensraum ihrer Rentiere. Die Errichtung der Infrastruktur hat auf den Permafrostböden gewaltige Schäden hinterlassen. Es wird Jahrzehnte dauern, bis sich die Natur davon erholt, wenn überhaupt. Außerdem trägt das Abfackeln von Gas zur Umweltverschmutzung bei und Waldbrände in der sibirischen Arktis nehmen durch anhaltende Hitze und Trockenheit dramatische Ausmaße an.

Diese Umweltzerstörungen bringen die Lebensgrundlage der indigenen Völker Sibiriens in akute Gefahr, denn das sensible ökologische Gleichgewicht wird zerstört. Doch auch die globale Klimaerwärmung verschlimmert sich dramatisch, wenn die Arktis weiter zerstört wird. Im Wettbewerb um die Erschließung von Ressourcen der Arktis sind nicht nur Russland und die USA beteiligt. Auch China und Europa investieren dort und nehmen die rücksichtslose Ausbeutung der Gebiete indigener Völker billigend in Kauf Auch der Rentierhirte Sergej Kechimov in Westsibirien bekommt die Gier nach Öl zu spüren. Er ist Chante und wurde von seinem Volk zum Hüter des heiligen Sees Imlor bestimmt. In der Nähe des Gewässers leben noch rund 4.000 Chanten von ihren Rentieren, der Jagd und dem Fischfang. Für sie ist der See eine Wallfahrtsstätte. Sie glauben, dass steinerne Menschen auf seinem Grund leben und die Götter durch ihn auf die Erde steigen. Den Imlor und den nicht weit entfernten See Numto halten sie für Fußabdrücke ihres großen Gottes Num.

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